Verschlungene Baumriesen und exotische Raritäten
Naturpark Kyffhäuser » Bodentafeln im Bendelebener Park » Verschlungene Baumriesen und exotische Raritäten
Buschwindröschen
(Fotograf: L. Koch)
"Die Gänge sind von beiden Seiten mit allen möglichen Sorten von Bäumen und Pflanzen mit mitunter abwechselnden Blumenstücken eingefasst, unter denen sind auch 600 exotische Pflanzenbäume und Staudengewächse aus Nordamerika."
(Reisebericht des Erbprinzen Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt im Mai 1775. Er besuchte den Park zu Bendeleben etwa 10 Jahre nach dessen Vollendung.)
- Gewöhnliche Douglasie* (Pseudotsuga menziesii)
- Europäischer Wildapfel (Malus sylvestris)
- Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea)
- Stieleiche (Quercus robur)
- Echte Sumpfzypresse* (Taxodium distichum)
- Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
- Gemeine Pimpernuss (Staphylea pinnata)
- Sommerlinde (Tilia platyphyllos)
- Winterlinde (Tilia cordata)
- Weymouth-Kiefer* (Pinus strobus)
- Elsbeere (Sorbus torminalis)
- Gelb-Kiefer* (Pinus ponderosa)
- Echte Trauerweide (Salix babylonica)
- Ahornblättrige Platane (Platanus × acerifolia)
- Europäische Lärche (Larix decidua)
- Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)
- Rotbuche (Fagus sylvatica)
* Die mit Sternchen gekennzeichneten Baumarten stammen aus Amerika und stellten in der Entstehungszeit des Schlossparks eine große Rarität dar.
Bäume aus Amerika bis heute erhalten
Die reiche Vielfalt der damals noch sehr seltenen Pflanzen aus Amerika im Schlosspark zeigt die Begeisterung für Raritäten aus der "Neuen Welt". Einige dieser Exemplare sind bis heute erhalten geblieben, so die Gelb-Kiefer oder die Sumpfzypresse. Achten Sie beim Spaziergang durch den Park auf die große Vielfalt der Blatt- und Baumformen!
Gärtnerbild von der 250-Jahr-Feier
(Fotograf: W. Slodczyk)
Gärtner aus Kassel am Werk?
Die Rose „Perle von Weißenstein“ ist die erste deutsche Rosenzüchtung. Sie wurde vom Gärtner Schwarzkopf um 1773 auf Schloss Weißenstein (heute Wilhelmshöhe) gezüchtet.
(Fotograf: W. Neumerkel)
Hilda von Deichmann (1848-1932), die Witwe Hugo von Krauses, schreibt im Jahr 1926, dass die Pflanzenauswahl des Bendelebener Parks der des Bergparks Wilhelmshöhe bei Kassel ähnelt und "man vermutet, dass es derselbe Landschaftsgärtner gewesen ist". Ob der Gärtner Daniel August Schwarzkopf (1737-1817), der zur gleichen Zeit wie Johann Jacob von Uckermann (1718-1781) in London weilte und 1766 nach Kassel ging, tatsächlich in Bendeleben tätig war, ist leider nicht dokumentiert.
Lärchensporn
(Fotograf: L. Koch)
Die Geschichte des Schlossparks Bendeleben
- 1765 - Johann Jacob von Uckermann lässt den Schlosspark neben seinem Gutshof anlegen.
- 1860 - Wilhelm von Krause – seit 1849 Besitzer des Gutes – lässt das Neue Schloss erbauen.
- um 1920 - Wilhelm Hugo Ernst von Krause errichtet ein Badehaus, einen Reitplatz sowie einen Tennisplatz.
- um 1930 - Alexandra von Arnim (Adoptivtocher von Krause) baut einen Saatzuchtbetrieb auf.
- 1945 - Die Familie von Krause wird enteignet. Schloss, Park und Saatzuchtbetrieb werden verstaatlicht.
- 1960 - Die alte Lindenallee wird gefällt. Vor dem Neuen Schloss wird ein Teich angelegt.
- seit 1990 - Familie von Arnim kehrt auf das Gut zurück. Das Neue Schloss ist Altenheim. Der Park bleibt in Gemeindebesitz.
- 2015 - Im barocken Antlitz wird in Bendeleben die 250-Jahr-Feier des Schlossparks zelebriert.
Eine Vorliebe der Baroness Johanne Christiane von Uckermann waren mehrstämmige, teils ineinander verschlungene Baumriesen. Hierfür wurden mehrere Einzelbäume nah beieinander gepflanzt
(Fotograf: L. Koch).