HERKUNFT:
Sie ist eine sehr alte Sorte und war vermutlich schon vor dem 17. Jahrhundert bekannt. Im 18. Jahrhundert wurde sie aus Frankreich als „Beurre gris“ eingeführt und hat einige Verbreitung gefunden.Die genauere Herkunft und Entstehung der Sorte ist unbekannt. Es soll von dieser Sorte mehrere Spielarten geben.
Synonyme: Graue Sommerbutterbirne, Graubirne, Grisbirne, Schöne Gabriele, Sommer-Ambrette.
FRUCHTBESCHREIBUNG:
Die Frucht ist klein bis mittelgroß, 55 – 60 mm hoch, 35 – 54 mm breit, kreiselförmig, kelch bis mittelbauchig.
SCHALE:: ist hart, rauh, mit darunterliegenden kleinen Steinzellen, Grundfarbe zuerst grün, später gelblichgrün, zur Reifezeit fast vollständig zimtbraun berostet, Deckfarbe ist selten, bräunlichrot verwaschen. Schalenpunkte zahlreich, groß, grauweiß.
KELCH: ist groß, offen, Kelchblättchen breit und lang gespitzt, zurückgeschlagen ausgebreitet, grauwollig, Kelchröhre breit muldenförmig, mit Staubfadenresten gefüllt, Kelcheinsenkung sehr flach, selten etwas beulig.
STIEL: ist ziemlich lang, 28 – 36 mm, dick, dunkelbraun, gegen die Frucht zu etwas grünlich, holzig, aufsitzend, oft wie eingesteckt, seltener in kleiner Vertiefung. Stiel zumeist von Fleischwulst seitwärts gedrückt.
FRUCHTFLEISCH: ist mattweiß bis gelblich weiß, saftreich schmelzend, zum Kernhaus hin etwas körnig, säuerlich-süß, sehr angenehm gewürzt.
KERNHAUS: ist mittelgroß, kelch bis selten mittelständig, spindelförmig, von Steinzellen umgeben. Achse ist hohl, Samen zahlreich zumeist schlecht ausgebildet, gut ausgebildete Samen sind groß, oval, stumpf zugespitzt.
BAUMEIGENSCHAFTEN:
der Baum wächst sehr stark und bildet auf Sämlingsunterlage eine sehr große Krone, die breit und hoch wird. Solche Bäume können ein hohes Alter erreichen.
GEEIGNETE BAUMFORM: Erziehung vorwiegend als Hoch- und Halbstamm. Die Erziehung als kleine Baumform auf schwachwachsender Unterlage ist zwar möglich (auch auf Quitte mit Zwischenveredlung von Gellerts Butterbirne,) hat aber kaum Bedeutung.
BODEN UND KLIMAANSPRÜCHE: Bevorzugt tiefgründigen nicht zu trockenen Boden, ist sehr breit anbaufähig, auch noch für Gebirgslagen bis etwa 700 m Höhe.
BLÜTE: ist früh, etwas witterungsempfindlich.
POLLENSPENDER: nein, Pollen ist schlecht (triploid)
BEFRUCHTERSORTEN: Clapp Liebling, Esperens Bergamotte, Gellerts Butterbirne, Gute Luise, Madame Verté, Gräfin von Paris, Bosc’s Flaschenbirne, u.a.
PFLÜCKREIFE:
Ende August bis Anfang September, in späteren Lagen etwa Mitte September, möglichst spät ernten, Früchte hängen fest am Baum.
GENUSSREIFE/LAGERFÄHIGKEIT:
tritt bald nach der Ernte ein, die Haltbarkeit ist gering.
ERTRAG UND EIGNUNG:
die Fruchtbarkeit tritt auf Sämlingsunterlagen spät ein (nicht vor dem 10. Standjahr), nach Ertragseintritt jedes 2. Jahr Massenerträge. Ist eine von Kennern geschätzte Tafelfrucht zum Frischverzehr und auch als Haushaltsfrucht, ergibt auch ein gutes Dürrprodukt.
PFLEGEHINWEISE:
nach der Erziehung der Krone wenig Pflege nötig, Auslichtungsschnitt.
KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:
ziemlich widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge.
Quelle und Bildgeber: Herausgeber: Arche Noah, A-3553 Schiltern, www.arche-noah.at in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz