SYNONYM SCHÖNER (ROTER) VOM OBERLAND
Entstehung
um 1903, von Landwirt Jakob Fischer im Wald von Rottum bei Biberach (Oberschwaben) gefunden; dort soll angeblich der „Urbaum“ immer noch stehen oder lange noch gestanden haben; Die Sorte wurde 1912 benannt und erhielt 1920 erste Preise bei Obstausstellungen.
Frucht
groß bis sehr groß, unregelmäßige Form, Schale glatt, etwas wachsig, bei Reife hellgelb, sonnenseits flächig rot oder gestreift mit hellen Schalenpunkten; Fruchtfleisch weiß, etwas mürbe, saftig, weinsäuerlich mit wenig Aroma; an der Luft schnell bräunend
Verwertung
Tafel- und Wirtschaftssorte
Reife
ab Anfang September; etwa 6 Wochen haltbar, dann mehlig werdend
Baum
breit pyramidale Krone mit langen Ästen, die zum Ausbrechen neigen; früher wegen seines geraden Wuchses gerne als Gerüstbildner gepflanzt; bei Vollertrag noch immer kräftiger Wuchs; im Holz sehr frosthart
Standort
anspruchslos an Boden und Klima; bis in raue Höhenlagen anbaufähig
Anfällig
widerstandsfähig gegen Feuerbrand, Schorf und Mehltau; bisher keine Triebsucht beobachtet
Blüte
sehr früh, empfindlich bei Spätfrösten, schlechter Pollenspender (triploid)
Ertrag
trotz der Wuchsstärke hoch und regelmäßig
Anbauwert
sehr empfehlenswerte Frühherbstsorte für Garten und Streuobstanbau, bis in raue Lagen anbaufähig; im Garten sind schwach wachsende Unterlagen empfehlenswert; typische Streuobstsorte, da stark wachsend und mit wenig Pflegeaufwand gut heranwachsend
Bezug zur Kyffhäuserregion
ursprünglich in der Kyffhäuserregion sehr selten, nur wenige Altbäume bekannt; nach 2000 an vielen Orten und reichlich gepflanzt, da sehr robust und ohne größeren Pflegeaufwand; Sorte wurde bei uns bevorzugt als „Veredelungsunterlage“ verwendet (Frosthärte, starker aufrechter Wuchs)
Quellen
Alte und neue Apfelsorten (MÜHL, F. 2001); Archiv Naturparkverwaltung NP Kyffhäuser (2021)