"... breitet sich ein ziemlich großes Dorf vor uns aus, ... von einem weithin sichtbaren Kirchthurme hoch überragt. Der Ort ... liegt in einem sehr schönen und fruchtbaren, von Bergen und Wäldern umschlossenen Thale."
(H. Wedemann: Chronik von Bendeleben, Sondershausen, 1899)
Blick auf Bendeleben, Gemälde von Friedrich Meyer
Bendeleben, erstmals 870 erwähnt, imponiert durch ein einmaliges Ensemble aus Gutshof, Orangerie und zahlreichen Wohnhäusern, die im Baustil des Barocks erbaut worden sind. Besonders augenfällig ist der schiefe Kirchturm der evangelischen Kirche St. Pankratius, die 1588 erbaut wurde. Erst 35 Jahre später folgte ihr Kirchturm, der sich direkt nach seiner Fertigstellung neigte.
Restaurierter Gutshof Bendeleben im Jahre 2012: Die barocke Anlage mit dem typischen Mansardwalmdach entstand in den Jahren 1763–68 unter Johann Jacob von Uckermann, der auch den Park anlegen ließ. Heute ist er Sitz des Landwirtschaftsbetriebes Gut Bendeleben, der auch Ferienwohnungen anbietet. (Fotograf: F. von Arnim)
In der Nähe der Kirche befindet sich die Orangerie, die im Jahre 1770 entstand. Johann Jacob von Uckermann (17181781) ließ außerdem den Barockgarten im verspielten Stil des Rokoko verwandeln: Fontainen, Kanäle, Laubengänge und Volieren schmückten den Lustgarten. Eine Mittelachse weist den Blick zur Orangerie. Zwei Glashäuser rahmen das Mittelgebäude ein. Nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf erstrahlen Orangerie und Lustgarten heute wieder im "alten" Glanz.
Die Orangerie stellt eines der letzten, noch existierenden Beispiele dieses Bautyps aus der frühesten Epoche der Gewächshauskultur in Deutschland dar. Besonders auffällig sind die vollständig verglasten Wandflächen und die weiß gestrichenen, hölzernen Hohlspiegel im Dach, die als Sonnenfang dienen (Fotograf: L. Koch).
Übersichtskarte Schlosspark Bendeleben
© blattwerk bremen
Der Bendelebener Pfarrer Johannes Clajus (1535–1592) verfasste 1578 die erste deutsche Grammatik. Hier das Deckblatt der achten Auflage aus dem Jahr 1651.
Epitaphium aus dem Jahr 1661: Das reich verzierte Grabdenkmal erinnert an die Herren von Bendeleben (Fotograf: L. Koch).