»Auftakt!«
Üdvözöljük! Ein echter Hingucker, diese Häufung von Umlauten, und zudem der perfekte Aufmacher für unser erstes Sinfoniekonzert. Auf Deutsch bedeutet dieses ungarische Wort nämlich »Willkommen!«, und aus Ungarn stammt nicht nur unser neuer, interimistischer Generalmusikdirektor Gábor Hontvári, sondern auch der Horn-Solist László Gál. Ganz zu schweigen von Béla Bartók, dem Aushängeschild ungarischer Musik schlechthin, der vor 80 Jahren im US-amerikanischen Exil starb. Eine seiner letzten Kompositionen war das Konzert für Orchester: ein Streifzug durch die Musikgeschichte, mit Einsprengseln aus Renaissance und Jazz, Folklore und Tanz, außerdem ein Fest der Klangfarben, bei dem so ziemlich jedes Orchesterinstrument einmal ins Rampenlicht gerückt wird. Kaum zu glauben, dass der 62-Jährige bereits todkrank war, als er dieses fulminante Stück schrieb …
Und wie fügt sich Richard Strauss in unser Programm? Nun, es war eine Aufführung von dessen sinfonischer Dichtung »Zarathustra« in Budapest, die den jungen Klavier- und Kompositionsstudenten Bartók wie ein Blitzschlag traf und ihm neue musikalische Wege erschloss. Wir spielen das kurz zuvor entstandene burleske Gegenstück über den Bürgerschreck Till Eulenspiegel. Dazu passt der Geniestreich des 18-jährigen Strauss, sein 1. Hornkonzert, gespielt von László Gál, dem ersten Ungarn überhaupt in der Horngruppe der Berliner Philharmoniker.
Richard Strauss, Till Eulenspiegels lustige Streiche, Sinfonische Dichtung op. 28
Richard Strauss, 1. Konzert für Horn und Orchester Es-Dur op. 11
Béla Bartók, Konzert für Orchester, Sz 116, BB 123
