13.5.2025 um 17.00 Uhr - 18.30 Uhr
AufgeSCHLOSSen am 13.05.2025
WICHTIG!!! Um 17:00 in der Trinitatiskirche
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In Ihren Vorträgen beschäftigen sich die beiden Glasrestauratorinnen Anna-Maria Bálint und Nicole Sterzing mit den Glasfenstern der Trinitatiskirche, die im Zweiten Weltkrieg großflächig zerstört worden sind.
Wie der Krieg die Fenster der Trinitatiskirche zu Sondershausen ins Chaos stürzte
Anna-Maria Bálint M.A.
Den Anfang macht Frau Bálint, die am Beispiel dreier Ornamentfenster der Chorverglasung der Frage nachgeht, wie vielfach ergänzte Kirchenfenster bestmöglich restauriert werden können. Zum einen geht es darum, ihre Lesbarkeit und Ästhetik im Allgemeinen zu bewahren, zum anderen soll der historisch gewachsene Bestand im Speziellen bewahrt werden.
Neben den kriegsbedingten Verlusten waren die Fenster mehrfachem Vandalismus ausgesetzt, die Restaurierungs- bzw. Reparaturmaßnahmen nach sich zogen. Die Wahrnehmung des Werkes als Gesamtkunstwerk durch die Betrachter und Betrachterinnen ist aufgrund der Inhomogenität des Bestandes stark beeinträchtig. Somit stellt sich vor der Restaurierung die Frage: Bewahrung des Ist-Zustandes oder Rekonstruktion der originalen Gestaltung? Zur Klärung dieser Frage wird zunächst ein Exkurs in die Entstehung des Werkes unternommen. Anhand der Schäden sowie der Restaurierungsgeschichte wird abgeleitet, inwiefern die Wertschätzung der Fenster sich auf ihren Erhalt auswirkte und welche Konsequenzen sich hieraus für die derzeitige Restaurierungskampagne ableiten lassen.
Die Restaurierung der Glasfenster in der Trinitatiskirche zu Sondershausen
Dipl.-Restauratorin Nicole Sterzing
Der Chor und das Langhaus der St. Trinitatiskirche sind mit insgesamt 17 großen Fensteröffnungen und vier kleineren Rundfenstern ausgestattet. Im Zuge der Neugestaltung des Innenraumes der Trinitatiskirche 1890-92 stiftete das Fürstenhaus von Schwarzburg-Sondershausen zahlreiche Fenster, die die Geburt und Kreuzigung Christi zeigen. Nach den oben geschilderten Zerstörungen fanden unterschiedliche Restaurierungsmaßnahmen statt, die jedoch eher als notdürftig zu bezeichnen sind. Seit 2017 widmet sich die Werkstatt von Glasrestauratorin Nicole Sterzing der grundhaften Restaurierung der Fenster. Welche Herausforderungen die Arbeiten mit sich bringen und welche konkreten Maßnahmen ergriffen worden sind, erläutert die Referentin an den Objekten.
Zu den Referentinnen
Nicole Sterzing studierte Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut mit den Studienschwerpunkten Glasmalerei und Glasfenster an der Fachhochschule in Erfurt. Seit 2003 ist sie freiberuflich mit eigener Restaurierungswerkstatt in Seebergen tätig. Sie arbeitete am Kooperationszentrum für Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut der Fachhochschule Erfurt und restaurierte zahlreiche Kirchenfenster in Thüringen (u.a. Divi Blasii Mühlhausen, Dom St. Marien & Augustinerkloster & Barfüßerkirche Erfurt, St. Trinitatis Sondershausen), Deutschland (u.a. Dom St. Petrus und Paulus Naumburg, St. Sixti Kirche Northeim) und im Ausland (Klinte, Schweden). Seit 2024 hat sie einen Lehrauftrag an der Hochhochschule für Wirtschaft und Technik in Berlin im Fachbereich Gestaltung und Kultur.
Eva-Maria Bálint absolvierte von 2014-2017 eine Steinmetzlehre, bevor sie sich für ein Studium der Konservierung und Restaurierung von plastischem Bildwerk und Architektur aus Stein (Bachelor) und der Konservierung und Restaurierung von Glasmalereien und Objekten aus Hohlglas (Master) entschied. Ihre Masterthesis schrieb sie zur Chorverglasung der St. Trinitatiskirche zu Sondershausen. Sie ist seit 2021 Mitarbeiterin der Werkstatt für Glasrestaurierung Sterzing.
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „AUFGESCHLOSSEN“, die in Zusammenarbeit mit dem Geschichts- und Altertumsverein sowie dem Förderkreis Schloss und Museum Sondershausen e.V. jeweils am 2. Dienstag im Monat stattfindet.
Das Museum, der Förderkreis und der Geschichts- und Altertumsverein freuen sich auf Ihren Besuch!
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